Der LGBTIQ+ Diversity Performance Index
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78 Arbeitgebende setzen zum Jahresende ein Zeichen für die Wertschätzung von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Mitarbeitenden (LGBTIQ+) und zeigen mit ihrem Engagement, was im Bereich des LGBTIQ+ Diversity Managements möglich ist.
Berlin, 7. Dezember 2022 – Heute veröffentlicht die UHLALA Group zum vierten Mal in Folge den PRIDE Index. Dieser rückt das Engagement von Unternehmen und Organisationen in Deutschland für deren lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Mitarbeitenden (LGBTIQ+) in den Vordergrund. Ziel des Index ist es, das LGBTIQ+ Diversity Management von Arbeitgebenden abzubilden und gleichzeitig Potenzial für die stetige Weiterentwicklung aufzuzeigen. Für Bewerber:innen und Jobsuchende ist der PRIDE Index ein Tool, um das Engagement von Unternehmen für LGBTIQ+ zu vergleichen und sich einen Eindruck zu verschaffen, welche Arbeitgebenden sich besonders für Vielfalt und Wertschätzung am Arbeitsplatz stark machen. Insgesamt sind 79 Unternehmen jeder Größe und aus allen Branchen sind im PRIDE Index 2022 vertreten.
Die jüngsten Ereignisse rund um das Verbot der “OneLove”-Binde bei der WM in Katar haben das Thema der Diskriminierung von LGBTIQ+ Menschen wieder prominent auf die Agenda gesetzt. Diskriminierung und Ungleichbehandlung gehört weiterhin zur Lebensrealität vieler LGBTIQ+ – und das auch abseits der Fusball-Weltmeisterschaft und des Austragungsorts. In Deutschland etwa werden LGBTIQ+ Mitarbeitende am Arbeitsplatz weiterhin benachteiligt. Eine Studie des Instituts für Diversity und Antidiskriminierungsforschung von 2021 stellt fest, dass über 30% aller LGBTIQ+ Mitarbeitenden nicht vor ihren Kolleg:innen und sogar 40% nicht vor ihren Führungskräften geoutet sind. Zudem berichten laut Studie vor allem trans- und intergeschlechtliche Mitarbeitende verstärkt von bedrückenden und häufigen Diskriminierungserfahrungen.
Mit dem PRIDE Index wollen wir als Herausgeberin dazu beitragen, im Job ein sicheres und diskriminierungsfreies Umfeld für LGBITQ+ Mitarbeitende zu schaffen.
Im Rahmen des Index waren Deutschlands Unternehmen und Organisationen eingeladen, ihr LGBTIQ+ Diversity Engagement zu evaluieren und ihre bereits verabschiedeten und umgesetzten Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen. Grundlage für den Index bildet, wie schon im vergangenen Jahr, ein über 75 Fragen umfassender Fragebogen zu den Themenfeldern Organisationsstruktur, Human Resources, Kommunikation & Sichtbarkeit sowie rechtlicher Rahmen & Regelungen. Er fragt alle Facetten eines erfolgreichen und nachhaltigen LGBTIQ+ Diversity Managements ab und ermöglicht so einen umfassenden Einblick in den Status Quo. Zudem lassen sich dadurch Anregungen zur Weiterentwicklung für die teilnehmenden Arbeitgebenden gewinnen.
Die insgesamt 78 teilnehmenden Arbeitgebenden verteilen sich auf vier einzelne Listen im Index. 49 Unternehmen fallen in die Kategorie der Großunternehmen (Betriebe mit mind. 500 Beschäftigten) und 20 Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl zwischen 50 und 500 Angestellten werden als mittelständische Betriebe geführt. Hinzu kommen jeweils fünf Organisationen, die zu Kleinunternehmen (bis 50 Angestellte) und öffentlichen Institutionen zählen. Die Liste der öffentlichen Institutionen wird angeführt von der Landeshauptstadt München, an der Spitze der kleinen Unternehmen steht die Kommunikationsagentur Waggener Edstrom. Die fünf besten mittelständischen Unternehmen bilden die Beratungen AlixPartners und Campana & Schott, der Spieleentwickler Wooga, das Musikunternehmen BMG Rights Management sowie die PR-Agentur Ketchum. Die Liste der Großunternehmen wird angeführt von McKinsey & Company, Allianz, HPE, Accenture, Merck, Adobe Systems, Riverty, L’Oréal, Enterprise, Thoughtworks und Elsevier.
Stuart Bruce Cameron, Gründer und CEO der UHLALA Group sowie Initiator des Index: “Ich freue mich zu sehen, dass Arbeitgebende das Thema LGBTIQ+ Diversity immer ernster nehmen und sich nachhaltig damit auseinandersetzen. So haben sich die Unternehmen, die bereits letztes Jahr beim PRIDE Index mitgemacht haben, teilweise um bis zu zehn Prozent verbessert. Und das, obwohl der Fragebogen des PRIDE Audits jedes Jahr umfassender wird. Zudem haben in diesem Jahr mehr Unternehmen als in 2021 ihre gemachten Angaben durch unsere LGBTIQ+ Diversity Consultants verifizieren lassen (2022: 53, 2021: 37). Zuletzt freut es mich sehr zu sehen, dass der Mittelstand langsam aufholt und Flagge zeigt. Das zeigt sich an der regeren Teilnahme und dem teilweise sogar hervorragenden Abschneiden im PRIDE Index. Das war vor fünf Jahren noch nicht der Fall und undenkbar.”
Allen Arbeitgebenden im Index gratuliert der Initiator von Herzen und freut sich über deren erfolgreiches Abschneiden sowie den Mut, das eigene Engagement für LGBTIQ+ Mitarbeitende auf den Prüfstand zu stellen.
Das Durchschnittsergebnis aller teilnehmender Organisationen liegt bei 69,77% der möglichen Punkte und – damit um fast 5% höher als noch im vergangenen Jahr. Die besten Ergebnisse wurden in der Kategorie Kommunikation und Sichtbarkeit erzielt. Es zeigt sich, dass die Nutzung diverser Bilderwelten, die Teilnahme an LGBTIQ+ Veranstaltungen und der Gebrauch einer diskriminierungsfreien Sprache zusehends Standard bei deutschen Unternehmen werden. Großunternehmen punkten insbesondere im Bereich Verhaltensgrundsätzen und Handlungsanweisungen. Der strukturelle Schutz der Beschäftigten vor Diskriminierung nimmt gerade bei Konzernen einen hohen Stellenwert ein.
Allen teilnehmenden Unternehmen hat die UHLALA Group über die Selbstevaluation hinaus die kostenpflichtige Verifizierung der gemachten Angaben angeboten. Die von den LGBTIQ+ Diversity Consultants der UHLALA Group geprüften und verifizierten teilnehmenden Arbeitgebenden sind im PRIDE Index mit einem entsprechenden Symbol [✅] kenntlich gemacht. Bei allen anderen Teilnehmenden beruhen die Ergebnisse auf den Angaben, die im Rahmen der Selbstevaluation durch die Unternehmen selbst gemacht wurden. Die Angaben der bestplatzierten Unternehmen wurden allesamt durch die Consultants der UHLALA Group geprüft.
Der PRIDE Index bildet auch in diesem Jahr strukturelle Gegebenheiten und Maßnahmen des LGBTIQ+ Diversity Managements der teilnehmenden Unternehmen und Organisationen ab. Er kann daher nicht ausschließen, dass trotz ausgezeichneter Strukturen einzelne Mitarbeitende negative Erfahrungen in ihrem Team oder mit Vorgesetzten machen. Im Dezember 2023 wird der PRIDE Index zum nächsten Mal veröffentlicht. Wie in diesem Jahr soll der Index auch im kommenden Jahr einen Beitrag zur Weiterentwicklung des LGBTIQ+ Diversity Managements sowie zur gelebten Wertschätzung von LGBTIQ+ am Arbeitsplatz leisten und Jobsuchenden eine Orientierung zu diversitysensiblen Arbeitgebenden ermöglichen.
Was sagen die bestplatzierten Unternehmen? Ihre Statements finden sich unter dem Reiter „Statements“.
Kontakt:
Franziska Kaiser, Project Lead PRIDE Index
Ergebnisse
Insgesamt 78 Unternehmen und Organisationen haben den Fragebogen des PRIDE Audits beantwortet und werden im PRIDE Index 2022 präsentiert. In unserem PRIDE Index Report werden sowohl die Gesamtergebnisse als auch die erzielten Ergebnisse in den vier Kategorien Organisationsstruktur, Human Resources, Kommunikation & Sichtbarkeit und rechtlicher Rahmen & Regelungen aller teilnehmenden Arbeitgebenden dargestellt.
Die Unternehmen und Organisationen sind in alphabetischer Reihenfolge dargestellt und die jeweiligen Ergebnisse wurden zur einfachen Vergleichbarkeit in ein 5-Punkte-Schema übertragen.
Den vollständigen PRIDE Index Report mit allen Ergebnissen und den Key Findings, schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu. Füllen Sie dafür bitte das nachfolgende Kontaktformular aus.
Die Selbstevaluation umfasst 75 Fragen, die in vier große Kategorien und weiteren Unterkategorien geclustert wurden, um ein möglichst genaues und umfangreiches Bild des Diversity Managements einer Organisation zu erhalten. Im Folgenden stellen wir die Kategorien vor und nennen einige Beispielfragen aus dem Fragebogen.
Organisationsstruktur
In dieser Kategorie prüfen wir, ob Arbeitgebende die Voraussetzungen schaffen, um nachhaltig Strukturen für LGBTIQ+ Mitarbeitende zu etablieren und das Commitment zu Vielfalt in den strategischen Zielen verankert ist. Wir fragen u. a. nach einer konkreten Zielsetzung für LGBTIQ+ Diversity, den zur Verfügung stehenden Ressourcen und nach der Existenz einer Anlauf- und Beschwerdestelle, die für die spezifischen Anliegen von LGBTIQ+ sensibilisiert ist. Der weitere Fokus liegt auf der Arbeit von LGBTIQ+ Mitarbeitendennetzwerken, den Rahmenbedingungen unter denen diese arbeiten und welchen Einfluss sie auf das Diversity Management nehmen können.
Beispielfragen:
HR & Recruiting
Bereits über Stellenausschreibungen, Bewerbungsmasken und Personalfragebögen kommuniziert ein Unternehmen seine Offenheit und Sensibilität für LGBTIQ+ Beschäftigte. In diesem Abschnitt erheben wir, wie Bewerber:innen angesprochen werden und ob eine inklusive Unternehmenskultur von Tag eins an gelebt wird. Daneben umfasst die Kategorie „HR und Recruiting” Fragen zum Schulungs- und Trainingsangebot für die Belegschaft und zur Abbildung von geschlechtlicher Vielfalt in HR Prozessen.
Beispielfragen:
Kommunikation & Sichtbarkeit
Wie sich Organisationen positionieren und äußern, beeinflusst, ob sich Mitarbeitende willkommen und wertgeschätzt fühlen. Die Rubrik „Kommunikation und Sichtbarkeit” befasst sich mit der internen und externen Kommunikation. Wir fragen u. a. nach öffentlichen Statements der Geschäftsleitung zu LGBTIQ+ Diversität, nach der Verwendung diskriminierungsfreier Sprache und ob Unternehmen eigenständig Veranstaltungen für LGBTIQ+ organisieren und / oder sichtbar auf öffentlichen LGBTIQ+ Events vertreten sind.
Beispielfragen:
Rechtlicher Rahmen & Regelungen
An dieser Stelle möchten wir wissen, ob der Schutz von LGBTIQ+ Mitarbeitenden fest in den unternehmensinternen Regelungen verankert ist und Sanktionen für diskriminierendes Verhalten klar kommuniziert werden. Zudem erheben wir, ob Angestellten klar aufgezeigt wird, an wen man sich in Konfliktfällen wenden kann und ob ein Unternehmen den Schutz von LGBTIQ+ auch von Geschäftspartner:innen einfordert und im Supplier Management auf diverse Dienstleister:innen setzt.
Beispielfragen:
Die Ergebnisse der besten Unternehmen im PRIDE Index 2022 lagen mitunter sehr eng beieinander. Mehrmals erzielten Unternehmen die gleichen Prozentzahlen. In anderen Fällen unterschieden sich die Ergebnisse nur um einzelne Punkte. Aus diesem Grund haben wir uns in diesem Jahr dazu entschlossen, kein punktgenaues Ranking mehr zu veröffentlichen, sondern nur eine gesammelte Übersicht der besten teilnehmenden Arbeitgebenden darzustellen.
Nachfolgend finden Sie die Statements der bestplatzierten Unternehmen.
Die Top 11 Großunternehmen
Die Top 5 Mittelständler:innen
Beste öffentliche Institution
& bestes Kleinunternehmen
Kontakt:
Jonathan Frank,
Executive Assistant to the CEO
Telefon: +49 170 2863130
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Wir als UHLALA Group sind über die Grenzen Deutschlands hinweg das führende LGBTIQ+ Social Business. Seit 2009 treiben wir den gesellschaftlichen Wandel voran und gestalten die LGBTIQ+ freundliche Welt von Morgen aktiv mit. Als Social Business sind wir an der Schnittstelle zwischen NGO und Unternehmen angesiedelt – das macht uns besonders und ist unser Potenzial!
Wir sind fest in der LGBTIQ+ Community verwurzelt und über unsere Communities und Netzwerke mit ihr verbunden. Dem Empowerment von LGBTIQ+ Menschen am Arbeitsplatz, im Studium und darüber hinaus gilt all unsere Anstrengung, unser Einsatz und unsere Leidenschaft.
Dafür arbeiten wir mit Unternehmen und Organisationen etwa im Bereich Consulting & Awareness zusammen. Mit unserem Know-How und unserer Kompetenz als LGBTIQ+ Diversity Expert:innen schulen wir Führungskräfte und Mitarbeitende, begleiten die nachhaltige und positive Veränderung von Unternehmenskulturen und -strukturen und schaffen so gemeinsam offene und wertschätzende Arbeitsumfelder für LGBTIQ+ Menschen.
Im Zentrum unserer Arbeit stehen LGBTIQ+ Menschen in der Welt der Arbeit und des Studiums. Daher sind unsere Events für LGBTIQ+ Menschen kostenlos und frei zugänglich. Dabei steht das Empowerment, die Inspiration und Förderung sowie die Vernetzung von LGBTIQ+ im Vordergrund – wir schaffen ein Umfeld, das jeden willkommen heißt und wertschätzt! Das bedeutet auch, dass Straight Allies bei uns willkommen sind – denn eine wertschätzende und offene Umgebung bei der Arbeit und im Studium kommt nicht nur LGBTIQ+, sondern allen Mitarbeitenden und Studierenden zugute.