In einer globalisierten Welt, in der Talente, Innovationen und Investitionen keine geografischen Grenzen kennen, werden Städte zu entscheidenden Knotenpunkten. Sie sind nicht nur Zentren des Handels und der Kultur, sondern auch Schmelztiegel für Vielfalt. Die Art und Weise, wie eine Stadt mit Vielfalt umgeht, hat direkte Auswirkungen auf ihre wirtschaftliche Stärke. Ein jüngster Bericht hat diese Verbindung auf eindrückliche Weise beleuchtet: das OPEN FOR BUSINESS CITY RANKING 2025. Das Ergebnis kann für einige überraschend sein und ruft zu dringendem Handlungsbedarf auf, besonders in Deutschland. Denn die Studie zeigt, dass sogar eine Metropole wie Berlin an Boden verliert.
Die OPEN FOR BUSINESS CITY RANKING Studie bewertet Städte weltweit nach ihrer Inklusivität für LGBTIQ+ Menschen und setzt diese in direkten Bezug zu ihrem wirtschaftlichen Erfolg. Das Ergebnis ist eindeutig: Inklusive Städte sind dynamischere Wirtschaftsstandorte. Sie ziehen nicht nur die besten Fachkräfte an, sondern schaffen auch ein Umfeld, das Innovation und Wachstum fördert. Für uns bei der UHLALA Group ist diese Erkenntnis von zentraler Bedeutung. Sie bestätigt unsere langjährige Arbeit und unterstreicht, wie wichtig es ist, dass sich Unternehmen aktiv für Diversity und Inclusion einsetzen. Die Relevanz für Unternehmen ist dabei nicht zu unterschätzen: Wo queere Menschen sich sicher und willkommen fühlen, da blüht auch die Wirtschaft.
Die Analyse des Rankings 2025 hat in Berlin für Diskussionsstoff gesorgt. Obwohl die Hauptstadt weiterhin als „Open for Business“ gilt und ein beachtliches AA Rating erreicht, hat sie ihre frühere AAA Bewertung verloren. Ein Verlust, der als Weckruf verstanden werden muss. Was bedeutet das für eine der wichtigsten Städte Europas? Es bedeutet, dass Berlin im internationalen Vergleich den Anschluss zu verlieren droht. Während andere Städte ihre Bemühungen verstärken, um eine offene und inklusive Umgebung zu schaffen, scheint Berlin zu stagnieren. Die Studie zeigt klar, dass sich Deutschland und seine Unternehmen nicht auf vergangenen Erfolgen ausruhen dürfen. Eine aktive, vorausschauende Strategie ist gefragt, um die Zukunftssicherheit des Wirtschaftsstandortes zu gewährleisten.
Ein Blick auf die Tabellenspitze des Rankings macht deutlich, welche Städte die Vorreiter in Sachen Inklusion und Wirtschaftsdynamik sind. Kopenhagen, Amsterdam, Genf, Stockholm und Zürich stehen an der Spitze. Sie alle haben es geschafft, ein Umfeld zu schaffen, in dem LGBTIQ+ Menschen nicht nur geduldet, sondern aktiv gefördert werden. Diese Städte zeichnen sich durch progressive Gesetze, eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz und eine gelebte Inklusive Unternehmenskultur aus.
Nehmen wir Kopenhagen als Beispiel. Die dänische Hauptstadt ist seit langem ein Vorreiter in Bezug auf die Rechte von queeren Menschen. Diese progressive Haltung spiegelt sich nicht nur in der Gesetzgebung wider, sondern ist auch in der Gesellschaft tief verankert. Unternehmen in Kopenhagen verstehen, dass Diversity im Unternehmen nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern ein wirtschaftlicher Vorteil ist. Sie setzen auf Chancengleichheit im Job und haben erkannt, dass Vielfalt eine entscheidende Rolle für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit spielt.
Ähnliches gilt für Amsterdam, eine Stadt mit einer langen Geschichte der Toleranz und Offenheit. Die niederländische Metropole war die erste weltweit, die die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte. Diese progressive Haltung hat Amsterdam zu einem Magneten für queere Talente aus der ganzen Welt gemacht. Die Folge ist eine pulsierende, kreative Wirtschaft, die von Vielfalt und einem offenen Mindset lebt. In Zürich und Genf in der Schweiz, beides traditionelle Finanzzentren, zeigt sich, dass Inklusion und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen. Auch in diesen Städten wird die Bedeutung von Vielfalt fördern in Unternehmen und der Gesellschaft erkannt und aktiv umgesetzt.
Die Abstufung Berlins im Ranking ist kein singuläres Ereignis, sondern ein Symptom für tiefere Entwicklungen. Die OPEN FOR BUSINESS CITY RANKING Studie bewertet Städte anhand verschiedener Kriterien, die die Lebensqualität und die Sicherheit für LGBTIQ+ Menschen beeinflussen. Dazu gehören rechtliche Rahmenbedingungen, die öffentliche Akzeptanz, die Qualität der Gesundheitsversorgung und die Möglichkeiten für queere Netzwerke.
Obwohl Berlin in vielen dieser Bereiche immer noch gut abschneidet, gibt es Anzeichen für Stagnation. Während andere Städte ihre Anstrengungen verstärken und neue Gesetze einführen, scheint Deutschland hinterherzuhinken. Ein Beispiel dafür ist die mangelhafte Umsetzung der Gleichstellung am Arbeitsplatz in vielen deutschen Firmen. Die Studie hebt hervor, dass die bloße Existenz von Anti Diskriminierungsgesetzen nicht ausreicht. Es bedarf einer aktiven Inklusiven Personalpolitik, die Diskriminierung nicht nur verbietet, sondern auch präventiv verhindert.
Ein weiteres Problem ist die gesellschaftliche Akzeptanz. Obwohl Berlin als eine der tolerantesten Städte Deutschlands gilt, gibt es immer noch Lücken. Die Studie zeigt, dass es in einigen Teilen der Stadt, aber auch im gesamten Land, eine zunehmende Skepsis oder sogar Feindseligkeit gegenüber queeren Menschen gibt. Diese Feindseligkeit hat direkte Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Sicherheit. Firmen, die in solchen Umfeldern ansässig sind, haben es schwerer, die besten Talente anzuziehen und zu halten. Für Unternehmen ist das ein ernsthaftes Problem, denn eine hohe Arbeitsplatzvielfalt ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Die OPEN FOR BUSINESS CITY RANKING Studie liefert nicht nur eine Rangliste, sondern auch eine Fülle von Daten, die den direkten Zusammenhang zwischen Inklusion und wirtschaftlichem Erfolg belegen. Der Bericht stellt klar, dass Inklusion und Vielfalt in Unternehmen keine Randthemen, sondern Kernfaktoren für den Geschäftserfolg sind.
Queere Menschen sind oft überdurchschnittlich gut ausgebildet und hoch motiviert. Sie bringen neue Perspektiven und Ideen in Unternehmen ein. Eine Inklusive Unternehmenskultur, die diese Menschen wertschätzt und fördert, ist daher ein entscheidender Faktor für Innovation. Die Studie zeigt, dass Firmen, die eine offene und tolerante Unternehmenskultur pflegen, produktiver und kreativer sind. Sie haben eine höhere Mitarbeiter:innenbindung und sind attraktiver für Bewerber:innen. Dies ist ein entscheidender Aspekt für Employer Branding Diversity.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Forschungen zeigen, dass Unternehmen mit einer hohen Diversity sechzig Prozent kreativer und dreizehn Prozent innovativer sind. Sie sind auch vierzig Prozent produktiver und erzielen bessere finanzielle Ergebnisse. Der Mehrwert von Vielfalt in Unternehmen ist also nicht nur eine Theorie, sondern eine belegbare Tatsache.
Die Studie betont auch die Bedeutung von queeren Netzwerken am Arbeitsplatz. Diese Netzwerke bieten queeren Mitarbeitenden nicht nur einen sicheren Raum für den Austausch, sondern fungieren auch als wichtige Multiplikator:innen für eine Inklusive Unternehmenskultur. Sie können das Management beraten, bei der Gestaltung von inklusiven Personalpolitiken helfen und die Sichtbarkeit von LGBTIQ+ Themen im Unternehmen erhöhen. Ein Beispiel ist die Bedeutung von Pride im Unternehmen ganzjährig, nicht nur im Juni.
Was können Unternehmen und die Gesellschaft tun, um eine positive Veränderung herbeizuführen und die Abstufung Berlins im Ranking zu verstehen? Die Studie gibt dazu klare Empfehlungen.
Erstens, setzen Sie auf ein strategisches Diversity Management. Es reicht nicht aus, ein paar queere Mitarbeitende einzustellen und damit die Sache als erledigt zu betrachten. Unternehmen müssen eine ganzheitliche Strategie entwickeln, die alle Aspekte der Unternehmenskultur umfasst. Dazu gehören Trainings für Führungskräfte, die Schaffung von queeren Netzwerken und die Implementierung von inklusiven Personalpolitiken. Auch die Recruiting für Vielfalt Strategien müssen überdacht werden. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht nur an den gewohnten Orten nach Talenten suchen, sondern auch neue Kanäle erschließen müssen.
Zweitens, fördern Sie die Sichtbarkeit von LGBTIQ+ am Arbeitsplatz. Das kann durch die Unterstützung von queeren Mitarbeitenden Netzwerken geschehen, aber auch durch sichtbare Zeichen der Solidarität. Ein Beispiel dafür ist die Teilnahme an Pride Veranstaltungen oder die Schaffung von internen Kommunikationskampagnen, die die Vielfalt im Unternehmen feiern. Es geht darum, ein klares Signal zu senden: Sie sind hier willkommen, so wie Sie sind. Die Unterstützung für queere Mitarbeitende sollte dabei nicht nur symbolischer Natur sein, sondern auch ganz konkrete Maßnahmen umfassen, wie etwa die Bereitstellung von Mentor:innen oder die Unterstützung bei der Namensänderung für Trans Personen.
Drittens, nutzen Sie die Vorteile der Vernetzung. Unternehmen können voneinander lernen und gemeinsam eine stärkere Wirkung erzielen. Die Teilnahme an Branchennetzwerken für Vielfalt oder die Zusammenarbeit mit Organisationen wie der UHLALA Group können Unternehmen dabei helfen, Best Practices auszutauschen und ihre eigenen Strategien zu verbessern. Die Zertifizierung für Vielfalt im Unternehmen kann dabei als Wegweiser dienen, um den eigenen Fortschritt zu messen und transparent zu kommunizieren.
Die Abstufung Berlins im OPEN FOR BUSINESS CITY RANKING ist ein deutliches Warnsignal. Es zeigt, dass wir in Deutschland nicht selbstverständlich an der Spitze der Inklusionsbewegung stehen. Die Welt verändert sich schnell, und andere Länder und Städte holen auf oder überholen uns bereits. Wenn wir weiterhin zu den führenden Wirtschaftsstandorten gehören wollen, müssen wir Vielfalt als strategischen Vorteil begreifen.
Unternehmen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie sind nicht nur Orte der Wertschöpfung, sondern auch Orte der gesellschaftlichen Veränderung. Indem sie eine Inklusive Unternehmenskultur schaffen, können sie einen positiven Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten. Sie können dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, die Akzeptanz zu erhöhen und eine sichere Umgebung für alle Mitarbeitenden zu schaffen. Queere Menschen, Führungskräfte und alle Mitarbeitenden profitieren von einer gelebten Vielfalt.
Die UHLALA Group unterstützt Unternehmen dabei, diese Transformation zu meistern. Mit unseren Diversity Schulungen, LGBTIQ+ Trainings und unserer Beratung zu Vielfalt helfen wir Unternehmen, eine offene und inklusive Arbeitswelt zu schaffen. Ob durch Best Practices Diversity oder unsere Diversity Zertifizierung wir begleiten Firmen auf ihrem Weg zu mehr Vielfalt.
Die Zukunft gehört den Städten und Unternehmen, die es schaffen, Inklusion nicht als Last, sondern als Chance zu begreifen. Die Herausforderung besteht darin, aus den Ergebnissen des OPEN FOR BUSINESS CITY RANKINGS zu lernen und die notwendigen Schritte einzuleiten. Der Verlust des AAA Ratings ist kein Grund zur Resignation, sondern ein Ansporn, es in Zukunft besser zu machen. Es ist an der Zeit, dass wir in Deutschland die Bedeutung von Inklusion für unsere wirtschaftliche Zukunft erkennen und handeln. Denn inklusivere Städte ziehen wirtschaftliche Stärke nach sich. Und das ist eine Entwicklung, die wir uns nicht entgehen lassen dürfen.
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